Ich glaube, es ist sowohl als auch.
Seife verringert die Oberflächenspannung des Wassers, macht es weicher, so dass es schnell in die verhärteten Kotsteine eindringen und sie etwas aufweichen kann, was Schmerzen oder gar Verletzungen im Analkanal vermeiden hilft.
Außerdem greift sie - je nach Zusammensetzung - auch die Darmschleimhaut oberflächlich an und verursacht einen Entleerungsreiz, den man lustvoll unterdrücken kann, solange man kann...
Was Glyzerin tut, merkt man, wenn man es konzentriert oder wenig verdünnt einspritzt: Nach einem kleinen Glyzerinklistier kommt viel mehr Flüssigkeit raus als man eingespritzt hat(auch nach Glyzerin-Zäpfchen). Glyzerin zieht Flüssigkeit aus der Darmwand, die den Stuhl aufweicht und Raum beansprucht wie ein Wasserklistier. Außerdem reizt es die Darmwand so, dass es ganz schwierig ist, dagegen an zu "drücken".
P.S.
Dass Salz die Darmschleimhaut reizt, glaube ich nicht, es sei denn, die isotonische Konzentration von 9 Gramm pro Liter wird deutlich überschritten. Hauptvorteil von Einläufen mit isotonischer Kochsalzlösung ist, dass nicht in den Salzhaushalt des Körpers eingegriffen wird; das heißt, auch bei intensiven Spülungen und langen Haltezeiten wird kein Wasser aus dem Darm aufgenommen, was dann später bei Ausscheidung über die Nieren lebenswichtige Salze "mitnimmt". Seit sich nach abendlichen 2 Liter - Einläufen mit warmem Leitungswasser nachts meine Blase beinahe stündlich meldete, nehme ich für Einläufe am späteren Abend nur noch die 0,9 %ige Kochsalzlösung und habe dann nachts Ruhe.
Vielleicht hat Salz noch den zusätzlichen Effekt, dass das Wasser etwas weicher wird und so besser in Verhärtungen eindringen und sie erweichen kann.
Neulich hat meine Frau von ihrer Tätigkeit in einem Hospiz erwähnt, dass man dort Klistiere mit Milch und Honig macht, weil man das als besonders schonend für die Patienten betrachtet, die ja häufig im Rahmen der Palliativmedizin mit - sehr stark obstipationsfördernden - Opiaten behandelt werd