Erfahrungen mit flexiblen Darmrohren sog. "Einlaufhilfen"

Es werden vielfach sog. Einlaufhilfen angeboten, flexible, ca. 40 cm lange Darmrohre aus transparentem Kunststoff. Es gibt sie in diversen Größen, von CH 18 - CH 35, je nach Größe mit unterschiedlich farbigen Ansatzstücken. Meiner Erfahrung nach sind diese Darmrohre nur wenig flexibel und insgesamt ziemlich steif. Das größte Problem ist aber, dass die Ränder der Augen sehr scharf sind, trotz guter Schmierung schon beim Einführen "schneiden" und im Analbereich regelrecht zu unangenehmen Schmerzempfindungen führen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei weiterem Vordringen, z.B. im Sygmoidalknick nicht zu Verletzungen der Darmschleimhaut führt. In den Beschreibungen und Gebrauchsanleitungen steht natürlich, dass man bei der Konstruktion des Darmrohres Wert auf größte Schonung der Schleimhaut gelegt hat.

Kurzzeitig gab es einmal bei einem einzigen Anbieter solche Einlaufhilfen mit "polierten Augen", die die beschriebenen Probleme ausschließen sollten,

in der Anwendung aber nicht überzeugen konnten.

Ich verwende daher als Darmrohre ausschließlich Blasenkatheter der größten CH, die aus weichem Silikon gefertigt sind, über abgerundete Augenränder verfügen und sich bisher bestens bewährt haben.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit solchem "Zubehör" gemacht ?Gibt es besondere Tipps und Ratschläge?

Ich habe eigentlich immer positive Erfahrungen mit diesen Einmal Darmrohren gemacht. Dass die Augen der Einmal Darmrohre "Scharfkantig" sind, kann ich nicht bestätigen, aber die Kante der Augen sind schon spürbar. Die Einmal Darmrohre müssen ja auch eine gewisse Steifigkeit haben, damit sie beim Einführen in das Darmlumen sich nicht schon bei der ersten Biegung umknicken und so die Spitze auch höhere Darmabschnitte erreichen kann. In alten Krankenpflege Büchern findet man dazu den Hinweis, das Darmrohr in einer drehenden Bewegung möglichst tief einzuführen.

Ich verwende meistens eine Dicke von Chr. 28-32 mit einer Länge von 40 cm, damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Auch sehr gerne nehme ich die guten alten Rüsch Gummi Darmrohre mit 10-12 mm und 40-50 cm Länge her, die sind zwar auch etwas Steif, aber sehr angenehm beim Einführen. Außerdem erinnern sie mich an früher, wo Gummidarmrohre noch eine weite Verbreitung hatten.

Bei zu dünnen oder zu weichen Darmrohren habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie sich schlechter Einführen lassen und gerne auch abknicken, so dass das Einlaufen der Flüssigkeit stockt.

Meine Erfahrungen sprechen für das Gummirohr.

Nach dem Erwerb der ersten Plastausführung störten mich, wie Klistofox, die scharfen gestanzten Augen. Erst wenn es gelingt, diese zu entgraten, erinnern sie nicht mehr an die Kürettenschneide. Fand keine Lösung dagegen mit Schleifen oder Warmverformung. So waren sie schon beim Penetrieren fühlbar und ich befürchtete gleichfalls weiter innen Abtragungen. Gerundete Gestaltung fand ich nicht im Angebot..

Ansonsten ist die glatte Oberfläche mit wenig Gleitmittel zufrieden einführbar. Die Steifigkeit ist bei ihnen meist höher als bei Gummirohr.

Bei diesem ist die gewünschte Härte des Materials entscheidend, leider selten wählbar. Speziell bei längeren Ausführungen >40cm wird dann auch die beim Fertigungsprozeß aufgeprägte Krümmung wirksam. So ist das Tiefeinführen von Rohren um 11mm oder 12mm Stärke durch Rotieren selten hilfreich. Die Öffnungen waren in der Regel ordentlich abgerundet gestaltet.

Dennoch schätzen wohl viele das hohe Freisetzen der Spülung. Angesichts des Preises nutzen vermutlich die meisten Selbstversorger ihr Werkzeug auch mehrfach und längere Zeit, so daß der Preisvorteil der Plastrohre nicht entscheidend ist.

Den erhofften Erfolg und Reiz allen Anwendern,

wünscht

Klysophil