@Enemaplanet
Mich würde mal interessieren, was die heute im Krankenhaus anwenden, wenn diese Fertigklistiere nicht wirken.
Ich denke, dass das dann davon abhängig ist, seit wann die Verstopfung besteht, oder wie schnell der Darm entleert werden muss, etwa vor Untersuchungen oder OP's. Wenn keine Eile besteht, dann wird man wohl erst mal mit Abführzäpfchen (Lecicarbon, Glycilax, Dulcolax .....) versuchen, dann von oben her mit Abführmittel tätig werden, zuerst mit Movicol ...., Lactulose und wenn das nicht viel bringt, dann mit Dulcolax und der gleichen.
Einen richtigen großen Einlauf wird es wohl nur geben, wenn die oralen Methoden wenig bringen, Miniklistiere oder Fertigklistiere auch nicht viel raus holen.
Bei meiner Schwester in der Klinik verwenden sie die Rectobag Einlaufbeutel mit Konus am Schlauchende und dazu Einmaldarmrohre.
https://www.bbraun.de/de/products/b0/rectobag.html
Sie hat mir auch erzählt, dass heute ein richtiger Einlauf bei ihr auf der Station nur noch selten gemacht wird. Da kommt es schon vor, dass mehrere Wochen lang das überhaupt nicht passiert, dann aber auch 2-3 mal in der Woche. Sie hat mir auch erzählt, dass sie schon Kollegen hatte, die noch nie in Real einen Einlauf einem Patienten gegeben hatten, nur während der Ausbildung an Übungspuppen. Meine Schwester hatte ihre Ausbildung zur Krankenschwester Ende der 80er abgeschlossen, da gab es noch oft richtige Einläufe, aber hat da auch schon nachgelassen.
Ich denke die meisten Einläufe werden heute nur noch in der Röntgenabteilung gegeben, zum Kontrast-Einlauf zur Darstellung des Dickdarmes. Aber auch hier kommt meistens nur noch der Doppelkontrast Einlauf zum Einsatz, da meistens nur mit max. 500ml Kontrastmittel, eher weniger. So schöne Monokontrast Einläufe mit 1,5-2 Liter Kontrastmittel kommen auch hier nur noch eher selten vor. Wo es auch noch häufiger vorkommt ist in Pflegeheimen etwa bei Querschnitt-Patienten, da sind richtige Einläufe noch an der Tagesordnung.
Ich hatte ja das Vergnügen, in meiner Kindheit, Jugend und als junger Erwachsener noch richtige Einläufe im Krankenhaus, bei Ärzten und natürlich von meiner Mutter (war auch Krankenschwester) zu bekommen, das fehlt mir irgendwie schon. Da auch die halbe Verwandtschaft irgendwo im Medizinsektor tätig ist, habe ich da ja noch viel Einblick hinter die Kulissen.