Hallo zusammen,
also, im Endeffekt ist es fast egal, in welcher Position eine rektale Untersuchung erfolgt; peinlich ist das immer. Deswegen ist die Knie-Ellenbogen-Lage für mich nichts Besonderes. Meine erste rektale Untersuchung hatte ich 1992, im süßen Alter von 16. Das hatte sich eine kleine Analvenenthrombose gebildet, und mein damaliger Hausarzt hat nach der Inspektion des Befundes, die in Bauchlage erfolgte, noch eine digitale rektale Untersuchung vorgenommen und mich dabei hinknien lassen auf der Liege. Fand ich damals irgendwie logisch, weil er wahrscheinlich so am besten den Finger reinstecken konnte.
Ich selbst habe die Knie-Ellenbogen-Lage im Studium als normale Variante gelehrt bekommen, eine rektale Untersuchung durchzuführen. Als Arzt selbst habe ich dann immer die Seitenlage genommen.
Als es bis Anfang der 00er Jahre noch die starren Rektoskopien als Darmkrebsvorsorge gab, wurden die alle in der Knie-Brust-Lage durchgeführt. Wir hatten da in Bundeswehrkrankenhäusern so OP-Liegen von der Firma Brumaba. Die Beinstützen, die man von den Gynstühlen kennt, wurden in dem Fall als Kniestützen verwenden, der unter Teile der Liege, der normal für die Beine gedacht war, wurde senkrecht nach unten geklappt und die Patienten lagen mit der Brust auf dem oberen Teil der Liege. Die Kniestützen waren entsprechend weit auseinander angebracht, so dass man als Untersucher zwischen den geknieten Beinen sitzen konnte, das Gesäß des Patienten direkt vor Augen.
Da wurde auch gar kein großes Brimborium um Schamgefühl etc. gemacht. Die Patienten mussten unten rum blankziehen und die besagte Position einnehmen, d.h. sie haben einem den blanken Po entgegengestreckt.
Die Wahl dieser Position hatte mehrere Gründe:
1. Für den Untersucher die bequemste Arbeitsposition
2. Das Einführen des Rektoskops geht so am leichtesten.
3. Das Rektoskop lässt sich in dieser Position am weitesten vorschieben, weil das Sigma entlastet und gestreckt wird, im Gegensatz z.B. zur Steinschnittlage.
Aber die Prozedur hat bestimmt bei einigen starke Eindrücke hinterlassen, nicht zuletzt wegen dieser doch recht exponierten Lagerungsposition.