Verstehe Euch nicht. Wer bei sich selbst oder einem lieben Schutzbefohlenen Nöte erlebt, sinnt als verständiger reifer Mensch auf Abhilfe.
Dies insbesondere bei den verbreitetenen Beschwerden des Verdauungstraktes. Im Rahmen der bekannten, werden die erprobten verfügbaren Möglichkeiten ausgewählt und angewendet.
In der Generation vor dem Kriege gehörten Klistier per Ballspritze und Einlauf mit Irrigator zu den allseits bekannten und genutzten Hilfsmitteln, die bei Verstopfungen in fast jedem Haus vollziehbar waren.
Kostensparend und aus Erfahrung gespeist, wurden sie daneben auch bei anderen Beschwerden eingesetzt.
Da Frauen, zur Mutterschaft gelangt, jede Ver- und Entsorgungsöffnung des kleinen Menschen und deren Pflegebedarf kannten, oblag ihnen im allgemeinen auch die analen Sonderdienste im Krankheitsfall. Ein Polöchlein zum Einbringen von hilfreichem Wasser zu öffnen und danach die Ausscheidungen wegzuschaffen, galt daher nicht als furchtbare Zumutung.
Bis zum Selbständigwerden des Kindes und darüberhinaus, zur Hilfe für andere Bedürftige, wurde solcher Dienst nicht als anstößig betrachtet und gewärt.
Den nackten Menschen kannten die Vorfahren auch schon, wenngleich er nicht so oft lustbereitend in den Zeitungen erschien, wie heute.
So ist mir der Rückblick ...was meine Mutter alles zu sehen bekam... unbegreiflich.
Denn alles das, was die Gnade der Mutterschaft sie ihrem Kind mitgeben ließ, eingeschlossen der Einrichtungen vorn und hinten, war ihr wohlbekannt. Und ein hartes Bäuchlein war erstmal ohne Arzthilfe zu behandeln, so wie jede Erkältung ihre Fürsorge braucht.
Unbefangen der Mutter vertrauend und ihre Maßnahmen ertragend, gab es in unserer Familie ( Vater im Krieg gefallen) keinen Widerstand dagegen.
Fiebermessen, Zäpfchengabe, Wasseranwendungen wurden hingenommen, wie Omas Einreibungen, Umschläge, Wickel, Packungen und Verbände, eben als hilfreich.
Heute genießen wir die lt. Forum von vielen einst qualvoll erlebten Behandlungen als wohltuende bis aufreizende Gefühle.
Erfordert das von uns nicht eine andere Beurteilung der Hilfsmaßnahmen von einst und lustspendenden Praktiken von heute,
fragt mit LG,
Klysophil