Heutzutage selten, aber früher passierte öfter mal was unvorhersehbares beim Doc. Daher hat sich die Aufregung manifestiert.
Zum Ende meiner Schulzeit bekam ich von meinem Arzt, der mich jahrelang wegen einer Nierenerkrankung behandelte, neben besten Wünschen für meine Zukunft auch eine Überweisung zu einem Facharzt für Erwachsene, weil er mich aus versicherungstechnischen Gründen nicht länger behandeln konnte. Eine schwere Halsentzündung zwang mich, diesen früher aufzusuchen, als geplant. Nachdem ich mich angemeldet hatte und eine Weile im Wartezimmer saß, wurde ich aufgerufen. Ich betrat das Untersuchungszimmer und sah mich einem älteren Arzt mit Brille gegenüber, der einen sehr erfahrenen Eindruck machte. Er bat mich, Platz zu nehmen und las das Überweisungsschreiben. Auf die Frage, wie es mir geht, schilderte ich meine aktuellen Beschwerden. Er bat mich, den Oberkörper frei zu machen, hörte mich gründlich ab, tastete meine Lymphdrüsen und sah mir in den Hals. Dann meinte er, ich könne mich wieder anziehen und Platz nehmen. Meine Aufregung fiel ab und ich setzte mich zu ihm an den Schreibtisch. Er schrieb in meine Krankenakte und für mich war gedanklich dieser Arztbesuch beendet, doch dann meinte der Doc ganz beiläufig, daß ich jetzt noch eine Penicillinspritze bekomme und mich dafür schon mal auf die Liege legen und das Gesäß frei machen sollte. Mir rutschte das Herz in die Hose. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet und war völlig überrascht, denn ich dachte komischerweise, wenn man erwachsen ist, bekommt man nicht mehr so schnell eine Spritze in den Hintern. Mich ergriff diese seltsame Aufregung, genau wie früher, weil man nicht weis, ob es gar nicht, ein bisschen oder sehr weh tun wird. Ich erinnerte mich sofort an meine erste Penicillinspritze. Ich war ca. 10 Jahre alt, lag im Krankenhaus. Eine Krankenschwester kam zu mir und meinte: „Du bekommst jetzt mal eine Spritze. Leg‘ dich auf den Bauch und mach‘ den Po frei.“ Ich konnte mich gut erinnern, daß zuerst keine Angst hatte, doch das Penicillin beim Einspritzen so höllisch brannte, daß es mir die Tränen in die Augen trieb. Nach meiner Mandel-OP mit 13 Jahren bekam ich auch zwei Penicillinspritzen, da war das Brennen nicht ganz so stark, doch es dauerte länger, weil die Schwestern da ganz langsam injizierten. Ich ließ mir nichts anmerken und fühlte mich auch zu schwach, um zu protestieren oder sinnlos zu fragen, ob denn das wirklich sein muß. Also ging ich mit einem flauem Gefühl und Herzklopfen zur Liege, öffnete meine Hose, schob sie gerade soweit herunter, daß mein Po entblößt war und legte mich bäuchlings darauf. Nach einer Weile erhob sich der Doc, ging an einen Tisch, der am Kopfende der Liege stand und begann mit der Vorbereitung meiner Injektion, was ich nur akustisch wahrnahm. Es schien unendlich lange zu dauern bis er schließlich zur Liege kam.
Er meinte, ich solle mich doch bitte auf die Seite legen. Das war mir neu, doch ohne Widerrede tat ich dies. Da ich kein Interesse verspürte, zu sehen, was er mir da gleich in den Hintern jagt, drehte ich mich nach links zur Wand und erwartete den kalten Tupfer, doch der Doc ergriff meinen rechten Knöchel und brachte mein Bein in eine angewinkelte Position. Dann spürte ich den kalten Tupfer, dem nur kurz später der heftige Einschlag der Kanüle folgte. Dann breitete sich das heisse Brennen des einströmenden Serums in meinem Gesäßmuskel aus. Meine Pobacke schien zu glühen, als der Doc endlich die Spritze herauszog, einen Tupfer auf die Injektionsstelle drückte, kurz massierte und ein Pflaster dort plazierte.