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Artenvielfalt

11. Das Abschlussgespräch

Sabrina packte ihre Sachen zusammen und verstaute alles in ihrem Beutel. Dann schaute sie sich um und vergewisserte sich, nichts vergessen zu haben. Keine Halterung für das Handtuch? dachte sich und faltete es daraufhin ordentlich zusammen. Die Luft war durch das Duschen etwas feucht geworden, doch stören tat sie Sabrina das nicht sonderlich. Wenigstens hatte sie sich frisch machen können, denn das war dringend nötig gewesen. Sie wagte einen kurzen Blick in den Spiegel und war froh darüber, dass sie sich heute Morgen nicht geschminkt hatte. Umso besser, dachte sie. Auch der Dutt saß. Was wohl gleich besprochen wird, überlegte sie dabei. Dass das Herz gleich Thema sein wird, war Sabrina klar. Irgendwie aber schien es ihr gerade nichts auszumachen. Zu schön war das Gefühl, dass das Ganze hier gleich zu Ende war.

Sabrina zögerte. Sie war sich unsicher, ob sie nicht zu früh zur Besprechung gekommen wäre. Sie hatte sich die Zeit nicht gemerkt, als Dr. Karmann ihr die Dusche gezeigt hatte und musste sich jetzt auf ihre innere Uhr verlassen. Immer mehr Gedanken reihten sich dazu. Wen wird sie im Untersuchungsraum begegnen? Warten beide Ärzte dort bereits? Sabrina hielt kurz inne und lauschte. Dabei nahm sie ohne selbst zu fühlen ihren eigenen Herzschlag wahr, den sie sonst nie so spürte. Ihre Aufregung stieg wieder. Sie hörte Schritte, Stimmen, Türen. Kamen diese Geräusche aus dem Nebenzimmer? fragte sie sich. Sie war sich nicht sicher. Es könnten auch alles Geräusche vom Flur sein, vielleicht auch die Empfangshalle. Jetzt oder nie, sprach sie sich vor und ging zur Verbindungstür, berührte den Verriegelungsknauf und öffnete sie vorsichtig. Dabei vernahm sie, dass sich eine Person im Raum befand. Es war Frau Schenke.

„Komm ruhig herein“, sagte sie, als sie sich zu Sabrina umdrehte. Sabrina indes war erleichtert, dass sie keine unangenehme Situation vorfand und sich nur eine vertraute Person im Raum befand. „Nimm gern hier am Schreibtisch Platz, der Doktor kommt gleich!“ Frau Schenke zeigte auf einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch. „Ja, danke“, sagte Sabrina. Vorsichtig betrat sie wieder den Raum. Frau Schenke schien mit der Liege beschäftigt zu sein. Während Sabrina auf den Stuhl zuging, überkamen sie Zweifel. War die Liege nicht unbenutzt, als mich Frau Kamann mich durch diesen Raum führte? fragte sie sich, während sie ihren Beutel auf den linken Stuhl legte. Dann setzte sie sich auf den freien Platz daneben. Sie war sich nicht sicher, was in diesem Raum passierte, während sie sich duschte. Im Moment aber war es ihr nicht mehr wichtig. Sie war sich unschlüssig darüber, wer dieses Gespräch nun führen werde. Sollte es, wie Frau Schenke sagte, nur ein Doktor sein, dann sollte wohl Dr. Winkelmann sein, dachte sie. Sie konnte nicht mehr sehen, was Frau Schenke im Untersuchungszimmer noch tat. Sie saß ihr mit dem Rücken zugewandt und vernahm, wie sie eine Tür öffnete. Es muss sie Verbindungstür zum Untersuchungszimmer gewesen sein, überlegte sie und vernahm Stimmen aus dem Raum sowie das Geräusch, das sie an das Ergometer erinnerte. Es muss jemand draufsitzen, war sie sich sicher und vernahm nun auch ein angestrengtes Atmen. Nur ein Piepen, wie es bei ihr war, hörte sie nicht. Komisch, dachte Sabrina, während sie auf die Gegenstände auf dem Schreibtisch schaute. Dieser schien aufgeräumt und sauber. Medizinische Geräte waren nicht darauf zu sehen.

Nachdem die Tür wieder geschlossen wurde, wurde es wieder etwas stiller im Raum. Die Geräusche aus dem Nebenraum aber konnte sie nun zuordnen und vernahm deutlich, dass dort jemand untersucht wurde. Viel los hier, dachte sie. Wie die Person sich jetzt wohl fühlt, malte sie sich aus und erinnerte sich an das Gefühl, es nun hinter sich zu haben. All diese Berührungen auf ihrem Körper kamen ihr sehr intensiv vor. Auch wenn ihre Scham währen der gesamten Untersuchung verdeckt blieb, schienen ihr die Berührungen auf ihrem Oberkörper sehr intim. Sabrinas Herz klopfte bei dem Gedanken, wie es abgehört wurde. Wieder und wieder. Sie konnte das Gefühl der Membran auf ihrem Körper heute nicht mehr vergessen. Und dann die Blutdruckmanschette, die sich wie ein Griff anfühlte und den Kontrollverlust während der Untersuchung komplettierte. War es jetzt so schlimm? fragte Sabrina sich in Gedanken. Sie verspürte einen Hauch von Wohlfühlsein, als sie ihr Herz wahrnahm.

Irgendetwas scheint neu, dachte sie. Nur was mag es sein? Sabrina schaute sich um. In diesem Moment nahm sie das Untersuchungszimmer ganz anders wahr als sonst immer. Die Gegenstände darin beschäftigten sie viel mehr. Lag es an der Liege? Am Weiß der Einrichtung? An den Kabeln am Trolley an der Liege? Ein Kribbeln machte sich breit, Sabrinas Aufregung stieg wieder. Sie konnte das Gefühl nicht einordnen. So eine Praxis kannte sie doch schon als Kind, und doch war das Gefühl heute völlig anders, viel aufregender. Und jetzt, wo sie hier saß und wartete, nahm sie es sehr intensiv wahr. Es überkam sie jetzt ein Gefühl von Wärme. Sabrina spürte das Bedürfnis nach mehr. Sie sehnte sich nach Berührungen und presste ihre zusammengefalteten Hände in ihren Schoß. An einem solchen Ort hatte sie solche Gefühle nicht erwartet. Es ganz so, als wenn sie sich wünschte, einen Jungen zu küssen. Ihn dabei zu berühren. Zu spüren, wie er sie hält, dabei auch seine großen Hände auf ihrem Oberkörper zu spüren und sich ihm hinzugeben. Ihre Fantasien übernahmen mehr und mehr ihre Gedanken. Sabrina vergaß zwar nicht, wo sie sich befand, doch genoss sie dieses Gefühl. Es störte sie auch gar nicht, obwohl sie sich gerade in einer Praxis befand.

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Dr. Winkelmann betrat den Raum. „So“, kommentierte er seine Erscheinung, schloss die Tür hinter sich und ging zum Schreibtisch. Sabrina schüttelte jeden noch so unanständigen Gedanken ab und ließ sich nichts anmerken. Sie lächelte kurz, blickte rasch herauf und schaute dabei zu, wie Dr. Winkelmann mit einigen Unterlagen seinen Platz an der gegenüberliegenden Seite des Schreibtisches einnahm. Danach schaute er kurz zu Sabrina. „Gute Ergebnisse, das schon mal vorab.“ Er legte sich die Papiere zurecht und schien kurz zu überlegen, wie er beginnen sollte. Sofort begannen Sabrinas Handinnenflächen wieder feucht zu werden. Die ganze Untersuchung jetzt nochmals detailliert zu besprechen, bereitete ihr etwas Unbehagen. Eigentlich wollte sie gar nicht mehr und wünschte sich in die Freiheit entlassen zu werden. Draußen schien die Sonne, und gern würde sie einfach nur spazieren gehen. Doch hier musste sie noch durch, das war ihr klar. Sie verkrampfte sich etwas und saß ganz steif in ihrem Stuhl. Ihre Hände presste sie ganz fest in ihrem Schoß zusammen. Ob Dr. Winkelmann dies bemerken würde, war ihr egal.

„Jetzt hast du es erstmal geschafft“, lächelte Dr. Winkelmann ihr zu. Sabrina hob die Mundwinkel leicht. Aber erstmal? dachte Sabrina und überlegte, was er damit wohl gemeint hatte. „Das große Blutbild zeigt keine Auffälligkeiten“, fuhr Winkelmann fort. „Die Cholesterin-Werte stimmen soweit. Hier prüfen wir zwei Werte uns stellen diese gegenüber, aber alles in Ordnung.“ Sabrina wusste, dass es bei dem Begriff um Ablagerungen in den Blutgefäßen ging. Mit sich selbst aber brachte sie den Begriff nie in Verbindung. Ihre Mutter sprach hin und wieder mal von Verwandten, die damit Probleme hatten. Doch die waren um einiges älter. Das gab ihr gerade ein sicheres Gefühl. Die müssen in Ordnung sein, dachte sie, ich bin ja noch recht jung. „Auch die Leber- und Nierenwerte sind gut“, unterbrach Dr. Winkelmann Sabrinas Gedanken, während er auf seine Auswertung schaute. „Der Ferritinwert ist in Ordnung, auch fast alle Vitaminwerte.“ Dr. Winkelmann schaute zu Sabrina. „Ein geringer Ferritinwert zeigt uns, ob ein Eisenmangel vorliegt. Lediglich der Vitaminwert B12 ist etwas gering.“ Dr. Winkelmann vergewisserte sich durch einen Blick auf die Unterlagen und schaute wieder auf. „Ja. Der Wert ist ein wenig unter Norm“ Sabrina schaute unschlüssig. „Und was bedeutet das?“ fragte Sabrina. „Ein geringerer Wert kann dazu führen, dass der Energiestoffwechsel sich verlangsamt oder Blutzellen nicht so schnell nachproduziert werden. Personen, die darunter leiden, haben oft Schweißausbrüche oder Herzrasen.“ Sabrina hörte aufmerksam zu und nickte. Das Wort Herzrasen erinnerte sie schlagartig wieder an die Untersuchung vorhin. Bloß nicht mehr über das Herz sprechen, dachte sie und hoffte, ohne weitere Rückfragen auch die unangenehmeren Themen jetzt schnell durchzustehen.

„Auch Schwäche kann hin und wieder ein Zeichen sein. Allerdings ergab die Echokardiographie keine weiteren Befunde in diese Richtung. Vitamin B12 steckt in Milchprodukten, aber auch in Fleisch, Fisch und Eiern. Mit einer Ergänzung lässt sich der Haushalt im Körper gut ausgleichen.“ Der Arzt warf ihr ein Lächeln zu und wandte sich wieder den Unterlagen zu. Sabrina hörte zwar zu, doch Worte wie Herzrasen oder Echokardiographie lösten wieder ein Gefühl von Scham aus. Schlimm waren die Untersuchen ja nicht, aber darüber zu sprechen und sich daran zu erinnern, gerade noch mit nacktem Oberkörper von dem Mann untersucht worden zu sein, vor dem sie nun saß, gaben ihr ein Gefühl von Unbehagen. Sabrina wusste, dass sie keine Chance hat. Da bis jetzt nur das Blutbild angesprochen wurde, war es sehr unwahrscheinlich, dass die weiteren peinlichen Untersuchungen gleich nicht mehr angesprochen würden. Und so kam es auch.

„Kommen wir zur Untersuchung. Auch hier gab es keine Auffälligkeiten.“ Gut, dachte Sabrina, dann können wir das je gleich überspringen. „Das Gewicht ist im Rahmen, es gibt keine Fehlhaltungen. Bei der körperlichen Untersuchung aber ist mir aufgefallen, dass dein Puls recht hoch war.“ Mist, dachte Sabrina und merkte, wie ihr Puls erneut in die Höhe schnellte. „Du warst ein bisschen aufgeregt während der Untersuchung, das kann ich verstehen“, fuhr Dr. Winkelmann fort und schaute wieder kurz auf die Unterlagen. Auch der Blutdruck war ein wenig höher.“ Hoffentlich schaut er jetzt nicht hoch oder fragt, warum ich so aufgeregt war, dachte Sabrina in diesem Moment. „Auffällige Herzgeräusche habe ich beim Abhorchen nicht vernommen.“ Dr. Winkelmann schaute wieder auf. Wie ein Blitz durchfuhr es Sabrina. Vor dieser Situation hatte sie sich gefürchtet. Wieder spürte sie ihr Herz in ihrem Körper pochen. Jetzt spricht er doch davon. Wie peinlich, dachte sie und war sich sicher, in diesem Moment ein hochrotes Gesicht gehabt zu haben. „Die Herztöne waren soweit ok“, legte der Arzt nach. Sabrina spürte, wie warm nicht nur ihr Gesicht wurde, sondern es auf ihren Handinnenflächen wieder der Fall war. So konnte sie dem Arzt bei der Verabschiedung die Hand nicht reichen. Feucht, wie sie sind, würde Dr. Winkelmann spüren, wie aufgeregt sie bis zum Schluss war. Sie schaute nochmals zu ihnen herunter. Dabei sah sie die Tür im Augenwinkel. Wenn ich jetzt die Zeit anhalten könnte, würde ich schnell zur Tür hinaus und keiner würde es merken, fantasierte sie. Instinktiv überkamen sie Fluchtgedanken, die sie jedoch schnell wieder unter Kontrolle brachte. Währenddessen beobachtete sie, wie Dr. Winkelmann seine Zettel ordnete. Er griff ein scheinbar aus mehreren Seiten zusammengefaltetes Papier, faltete es der Länge nach auseinander und legte es vor sich.

„Kommen wir zum EKG.“ Oh, nein, dachte Sabrina. Mittlerweile kauerte sie mehr auf ihrem Stuhl, als dass sie entspannt saß. Von einer aufrechten Körperhaltung war keine Rede mehr. Sie schmiegte sich an die rechte Armlehne und saß eher verkrampft da. „Auch die Herzkurven zeigen einen normalen Verlauf. Grundrhythmus und Frequenz sehen gut aus.“ Dr. Winkelmann betrachtete das Blatt, zögerte kurz und fuhr fort. „Sinusrhythmus, Extrasystolen, alles ok. Keine Tachykardie.“ Dr. Winkelmann schaute auf. „Ein typischer Normalbefund. Also so, wie es sein soll!“ Er lächelte, faltete die Blätter wieder in ihren Ursprungszustand zusammen schaute Sabrina kurz an. Sie erschrak und fühlte sich ertappt. Eigentlich unnötig, wenn es mir gut geht, dachte sie. „Ok“, presste sie aus ihren Lippen und erwiderte den Blick des Arztes erwartungsvoll, welcher ein neues Blatt in die Hand nahm. „Beim Belastungs-EKG sieht es ähnlich aus. Auch hier ist alles in Ordnung. Joggst du gern?“ der Doktor schaute kurz auf. Wieder erschrak Sabrina kurz. „Ich?“ hörte sie sich sagen und ärgerte sich im selben Moment über die unpassende Rückfrage. „Ja, mindestens zweimal die Woche“, antwortete sie schnell, um die Situation irgendwie noch zu retten. Sie sah im Blick des Doktors. Auch er musste gemerkt haben, dass hier etwas nicht stimmte. Souverän jedoch fuhr er fort. „Die körperlichen Reaktionen auf die Belastungsstufen entsprechen auch hier wieder dem Normalfall. Wir könnten nun die Zeit für einen Lauf hier genau analysieren. Dafür wären noch ein paar Nennungen von dir nötig, aber das können wir gern beim nächsten Mal einmal machen. Dein Training jedenfalls scheint genau richtig. Die Belastung passt perfekt.“ Ein nächstes Mal? Sabrina schaute den Arzt verwundert an, der sich weitere Werte anschaute. Sie verstand die getroffene Aussage nicht ganz. Soll das hier jetzt des Öfteren stattfinden? fragte sie sich irritiert. Die Vorstellung darüber trug nicht gerade zur Beruhigung bei. Vielmehr verunsicherte sie Sabrina noch etwas mehr.

„Auch die Laktatwerte stimmen soweit. Genauer gesagt stimmen sie zu 99% mit denen der gesamten weiblichen Altersgruppe überein. Tolle Werte!“ Sabrina hörte nicht mehr genau hin. Es beschäftigte sie immer mehr, dass man sie zu einer neuen Untersuchung erwarten würde. Geplant hatte sie das so nicht. Ist das denn wirklich nötig? fragte sie sich und realisierte, dass es eine sehr gute Nachricht zu den Untersuchungsergebnissen gab. Prozente? Tolle Werte? Aus Höflichkeit lächelte sie ebenfalls und gab Dr. Winkelmann das Gefühl, mit dem genannten Ergebnis ebenfalls zufrieden zu sein. „Blutdruck, Puls, Lunge - alles ok. Während des Belastungs-EKG hattest du zwar eine erhöhte Herzfrequenz, die Herztöne aber waren in Ordnung.“ Peinlich berührt erinnerte Sabrina sich, dass Dr. Karmann sie während der Belastung auf dem Ergometer mehrfach mit dem Stethoskop abhörte. Nun wurde ihr auch klar warum.

Langsam gewöhnte sie sich an das Gespräch. Es war ihr nicht ganz wohl dabei. Auch peinlich war es ihr, dennoch schöpfte sie Vertrauen. Dr. Winkelmann war sehr freundlich und hatte ein nettes Gesicht. Immer wieder schaute sie auch auf seine Hände, mit denen er behutsam die Papiere auf seinem Tisch bewegte. An seiner rechten Hand trug er einen Ehering. Und sonst waren sie groß und gepflegt. Vielleicht komme ich doch wieder, dachte sie. Wie er wohl als Ehemann ist? Ob er auch seine Frau regelmäßig untersucht? Wieder versank sie einen kurzen Moment in ihren Gedanken.

„Über weitere Ergebnisse des Blutbildes in Verbindung mit dem Laktattest informiere ich dich dann schriftlich, diese werden noch eine Weile ausgewertet. Und gern können wir im Rahmen einer weiteren Untersuchung mal über die Effizienz des Trainingsplans sprechen. So kann man ihn beispielsweise feiner anpassen, um eine Leistungssteigerung zu erzielen, Ermüdung, Mangelerscheinungen oder angehende Infekte berücksichtigen.“ Sabrina nickte. „Ja, Sabrina, du bist kerngesund!“ Dr. Winkelmann lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sie schaute verlegen in ihren Schoß und lächelte. „Das ist schön“, sagte sie leise und schaute zurück zu Dr. Winkelmann. „Gut.“ Dann teile ich Frau Schenke kurz mit, dass sie dir eine Bescheinigung aushändigen kann, und dann war’s das schon!“

Der Arzt schob die Zettel auf dem Schreibtisch zusammen, gab seinem Schreibtischstuhl einen kleinen Ruck und stand auf. Schnell reagierte Sabrina und wischte sich die rechte Hand kurz an der Hose trocken, während sie aufstand. Dann nahm sie ihren Beutel. Dr. Winkelmann trat um den Schreibtisch und reichte ihr die Hand. Jetzt ganz schnell die Hand geben und dann weg, dachte Sabrina und gab auch dem Arzt ihre Hand. Sie spürte, wie seine Hand die ihre umschloss. „Auf Wiedersehen dann! In der Regel sehe ich meine Patienten jedes Jahr einmal. Vielleicht auch wir?“ „Ja, gern. Wiedersehen“, stümmelte Sabrina, die damit beschäftigt war, ihre Handinnenfläche nicht gegen die des Arztes zu drücken. Sie realisierte, dass sie einen nächsten Besuch soeben zugesagt hatte. Dann ging sie zur Tür, öffnete sie hastig und lies den Untersuchungsraum rasch hinter sich.

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Arzthelfer Vor 2 Jahre 2  
Sunfun Vor 2 Jahre 1