Die sportärztliche Untersuchung

Teil 2 - Das Vorgespräch

“Guten Tag!“, begrüßte sie die brünette Dame an der Anmeldung freundlich, welche Belinda auf Mitte 20 schätzte.

“Guten Tag! Ich habe einen Termin für eine sportärztliche Untersuchung und muss diese Bescheinigung hier unterzeichnet wieder in meiner Schule abgeben.“, sagte Belinda und reichte der Sprechstundenhilfe die Bescheinigung.

“Ah ja! Sie sind Frau Meyer, richtig?“

Belinda nickte.

“Gut. Dann bekommen Sie gleich noch einen Anamnesebogen von mir, welchen Sie im Wartezimmer ausfüllen können. Sie dürfen dann auch noch einen Augenblick im Wartezimmer Platz nehmen. Wir werden Sie dann demnächst aufrufen.“

“Ok, danke.“, sagte Belinda und begab sich mit dem Anamnesebogen in Richtung des Wartezimmers. Sie setzte sich auf einen der zehn Stühle im Raum und schaute sich ein bisschen um. Es standen einige unterschiedlich große Pflanzen im Raum und in einer Ecke gab es ein paar Spielsachen für Kinder. Neben Belinda war ein Tisch mit diversen Zeitschriften darauf, aber zum Lesen war sie im Moment viel zu nervös. Während sie den Anamnesebogen ausfüllte, gingen ihr diverse Gedanken durch den Kopf. Sie dachte nur daran, was sie gleich alles erwarten könnte. Wird der Arzt freundlich und nett sein? Wird sie sich auch ausziehen müssen? Wenn ja, wie weit? Und was wird er dann alles untersuchen? All das ging ihr gerade durch den Kopf.

Sie hörte, wie im Anmeldebereich die Dame von der Anmeldung mit einer anderen Frau sprach und kurz darauf trat eine etwa 50-jährige Frau, mit kurzem blondierten Haar, in das Wartezimmer ein. Sie trug eine klassische weiße Hose und ein weißes Oberteil, wie es in Arztpraxen oftmals üblich ist.

“Sooo, Frau Meyer?“

“Ja?“, antwortete Belinda.

“Sie dürfen dann mit mir bitte mitkommen.“

Nervös stand Belinda auf und folgte der Arzthelferin zu einem der Sprechzimmer in der Praxis. Die Arzthelferin öffnete die Tür des Sprechzimmers mit der Nummer 3 darauf, hielt sie auf und bat Belinda einzutreten. Anschließend schloss sie die Tür hinter sich wieder. Belinda sah, dass die Arzthelferin neben einer Akte auch noch ihre Bescheinigung dabei hatte, die sie für die Schule benötigte. Belinda schaute sich auch kurz in dem Sprechzimmer um, in welchem sie sich nun befand. Vor ihr war ein großer Schreibtisch, worauf ein Flachbildschirm stand, daneben lagen diverse Unterlagen, welche sie nicht zuordnen konnte. Auch ein Blutdruckmessgerät lag auf dem Tisch, ebenso wie ein Otoskop und ein Behälter mit kleinen Holzspateln. Direkt vor dem Schreibtisch des Arztes stand ein Stuhl, auf welchen sich die Patienten setzen konnten. Auf der rechten Seite des Raums stand eine Untersuchungsliege mit einem kleinen Hocker an der Seite, welcher wohl für den Arzt ist, vermutete Belinda. Auf der linken Seite des Raums stand, neben einem Regal, welches mit diversen medizinischen Büchern gefüllt war, noch eine Waage.

“Bitte nehmen Sie Platz.“, sagte die Arzthelferin zu Belinda, worauf diese das auch tat.

“Sie heißen Belinda mit Vornamen und sind 18 Jahre alt, richtig?“

“Ja.“, nickte Belinda.

“Darf ich Sie dann noch mit “du“ ansprechen?“, fragte die Arzthelferin höflich bei ihr nach.

“Ja, das können Sie gerne machen.“, stimmte ihr Belinda zu.

“Ich bin übrigens Frau Inghofer. Damit du auch meinen Namen kennst. Also gut, du bist heute zum ersten Mal bei uns wie ich sehe. Sonst sind mir nämlich nur deine Eltern bekannt, welche bei uns als Patienten registriert sind.“

“Genau.“

“Und wie ich sehe, machen wir heute eine Sportuntersuchung bei dir, wie hier steht.“

“Richtig.“, bestätigte Belinda.

“Ok Belinda. Kurz zum Ablauf der Untersuchung. Als Erstes werde ich dir einige Fragen zu dir und deiner gesundheitlichen Vergangenheit stellen. Anschließend werde ich ein paar kleine Voruntersuchungen mit dir machen und danach wird dich der Herr Doktor noch anschauen wollen, ehe er die Bescheinigung für deine Schule abzeichnen wird. In Ordnung?“

“Ah… okay.“, kam es zögernd von Belinda.

Frau Inghofer legte die Bescheinigung zur Seite und holte aus der Mappe einen Fragebogen heraus. Sie befragte Belinda die nächsten zehn Minuten zu ihrer Gesundheit. Sie fragte unter anderem nach Allergien, bisherigen Operationen, Krankheiten welche in der Familie bislang auftraten oder vorkamen, nach Problemen in der Schule und ob sie sich häufig müde fühle. Dann kamen die etwas unangenehmeren Fragen.

“Jetzt kommen die etwas intimeren Fragen. Das brauch dir aber nicht unangenehm zu sein. Das gehört bei uns zu jeder Vorsorgeuntersuchung mit dazu.“

-Oh je. Was will sie denn jetzt noch von mir wissen?-, dachte sich Belinda.

“Wie alt warst du denn, als du zum ersten Mal deine Regel bekamst?“

“Da war ich ungefähr zwölf Jahre alt.“, sagte Belinda mit unsicherer Stimme.

“Und hast du seitdem irgendwelche Regelschmerzen oder unregelmäßig deine Tage?“

“Nein… mit ein paar Ausnahmen war eigentlich bisher immer alles in Ordnung.“

“Ok, wir haben die Fragen gleich geschafft. Ich würde nun noch gerne von dir wissen, ob du derzeit die Pille verwendest?“

“Äh, nein, die habe ich bislang noch nicht benötigt.“

“Gut! Dann haben wir den Fragebogen auch schon durch. Ach und noch was. Wann war denn deine letzte Vorsorgeuntersuchung bzw. wann hast du dich denn das letzte Mal von einem Arzt untersuchen lassen?“

“Das war… als ich in die Grundschule kam… glaube ich.“

“Das ist aber schon eine ganze Weile her!? Seitdem hast du dich kein einziges Mal durchchecken lassen?“

“Nein, nicht wirklich. Ich war auch nie wirklich krank muss ich dazu sagen.“

“Dann wird es mal wieder Zeit, dass eine etwas gründlichere Untersuchung bei dir gemacht wird. Besonders, weil du jetzt im Schulsport aktiv mitmachen möchtest. Dr. Merkle nimmt sich gleich sicher die Zeit, um dich gründlich durchzuchecken, dann kannst du am Ende auch sicher sein, dass mit deiner Gesundheit alles in Ordnung ist. Einverstanden?“

-Auch das noch! Eine gründliche Untersuchung!? Und was genau versteht sie darunter?-

“Ja... Was bedeutet gründlich denn in dem Fall?“

“Nun, du bist jetzt in einem Alter, wo der Herr Doktor am Ende sicher sein möchte, dass du keinerlei Beschwerden hast und körperlich fit bist. Er wird sich zudem die Entwicklung deines Körpers genau ansehen wollen.“

-Oh je, das wird ja immer besser… Was hat der Sport denn mit meiner Entwicklung zu tun? Und wie will er das feststellen bzw. untersuchen?.-

“Oh… Ist das wirklich notwendig?“, Belindas Herz klopfte.

“Ja, du bist jetzt in deinem Alter wo gründlichere Untersuchungen gemacht werden sollten, einfach um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. Keine Angst, Dr. Merkle ist ein netter und höflicher Arzt. Er nimmt sich für seine Patienten die notwendige Zeit und geht auch sehr behutsam während der Untersuchung vor. Du kannst ganz entspannt sein Belinda. Es gibt keinen Grund um nervös zu sein. Um es dir so komfortabel wie möglich zu machen, werde ich Dr. Merkle während der Untersuchung assistieren. Somit ist noch eine Frau im Raum.“

“Ja… ist gut.“

-Na toll. Dann wird sie gleich auch noch die ganze Zeit zuschauen, wie ich untersucht werde. Das hat mir jetzt noch gefehlt-

“Okay. Dann werden wir nun mal mit den Voruntersuchungen beginnen.“

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Sunfun Vor 2 Jahre  
KingsleyRuhl Vor 2 Jahre 1