Helena erklärte weiter: “Natürlich kommen auch Männer in unsere Praxis. Besonders in jungen Jahren wird der einmalige U35 CheckUp da genutzt. Ich glaube das liegt daran, dass Männer kaum Kontrolltermine bei Fachärzten machen, wie Frauen das beim Gynäkologen haben." Sie atmete hörbar aus und holte dann wieder Luft um weiterzusprechen: “Im Prinzip ist der Ablauf erstmal gleich wie bei den Frauen. Messen und wiegen durch die Helferin. Anschließend kommt mein Kollege oder ich in den Raum. Man merkt oft, dass die jungen Männer bei mir schnell zum Muttersöhnchen mutieren, wenn ich schon zu Beginn darum bitte sich bis auf die Unterhose zu entkleiden. Ich probiere schon extra wegzuschauen, wenn die Kleidung Stück für Stück abgestreift wird. Wir messen bei den Herren den Brustumfang und den Bauchumfang. Dann höre ich die Patienten kurz auf der Liege ab und schaue in Mund und Ohren. Danach müssen die Patienten ein paar Schritte durch den Raum machen und ein paar Kniebeugen. Wenn dabei alles unauffällig ist, schaue ich mir die Wirbelsäule und die Knie an.

Anschließend fühlen sich bei mir fast alle Patienten erniedrigt, bei meinem Kollegen geht es. Wir bitte die Herren die Unterhose auszuziehen und sich auf die Liege zu legen. Wir tasten den Bauch und die Leistenregion ab, anschließend gucken wir uns Hoden und Penis genauer an. Hierbei achten wir besonders auf Geschlechtskrankheiten, weil viele der Patienten noch nie bei einem Urologen waren oder einen STI-Test gemacht haben. Die Vorhaut wird zurückgezogen und bei dem Verdacht auf eine Erkrankung machen wir einen Harnröhrenabstrich. Die Hoden werden auch kurz abgetastet. Da wir den Patienten nackt vor uns haben, schauen wir dann auch nochmal überall kurz nach Hautauffälligkeiten. Öfter ist mal eine Überweisung zum Hautarzt nötig.

Dann dürfen sich die Herren wieder anziehen und wir machen mit dem Gespräch weiter."