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Aufrufe: 1366 Created: 2020.11.26 Updated: 2020.11.26

Bella Italia

Teil 3

Gina wacht früh auf. Die Sonne scheint, wieder ist ein wolkenloser Frühlingstag zu erwarten. Gina betritt das Bad. Die Unterwäsche ist in der Zwischenzeit getrocknet und die Blondine ist froh, dass sie beim heutigen Arztbesuch zumindest angemessen gekleidet sein wird. Nach wie vor muss sie allerdings das Kostüm von gestern tragen. Gina geht frühstücken, bringt aber keinen Bissen runter. Sie ist zu nervös, angesichts der bevorstehenden schmerzhaften Injektion. Sie trinkt lediglich ein paar Schluck Kaffee. Dann geht sie auf ihr Zimmer zurück. Es ist noch viel zu früh, um zur Praxis zu gehen. Um sich zu beschäftigen, wäscht Gina gedankenversunken ihre Strumpfhose im Waschbecken aus und hängt sie danach auf. Sie erinnert sich dabei an die Feuchtigkeit, die gestern in ihr hochkam. Das ist schon eigenartig. Mit einer Gefühlsmischung aus Nervosität, Angst und Lust macht sie sich schließlich - um eine Stunde zu früh - auf den Weg zur Arztpraxis.

Dort erlebt Gina wieder eine Überraschung. Gestern war die Praxis doch wie ausgestorben, heute ist sie hoffnungslos überfüllt. Eine Menge schwatzender, gestikulierender Einheimischer befindet sich im Wartezimmer. Frauen, Männer, Kinder. Ginas Eintreten scheint kaum registriert zu werden, wenn die elegante Schönheit natürlich auch von dem einen oder anderen Augenpaar gemustert wird. Da betritt die Schwester von gestern den Raum und ruft laut: "Patienten, die nur eine Spritze bekommen, bitte in Behandlungsraum 1!" "Ah, das ist für mich", denkt Gina erleichtert, weil das bedeutet, dass sie den unbequemen Warteraum schnell wieder verlassen kann und außerdem nicht unnötig lange auf die Folter gespannt wird. Doch siehe da - sicher die Hälfte der Wartenden erhebt sich und begibt sich, unvermindert weiter diskutierend, in den besagten Behandlungsraum. "Signore e Signori, wie immer: Männer bitte in die rechte Ecke, die Damen in die linke." Danach verlässt die Schwester den Raum. Für sie ist das alles tägliche Routine und für viele der Patienten offenbar auch. Verschreibt dieser Arzt bei jeder Krankheit eine Spritzenkur?

Wie auch immer. Gina muss da nun durch. Zum Glück steht in ihrer Ecke des Raumes zumindest ein Paravent, während die Männer offenbar ohne Sichtschutz gespritzt werden. Die Schwester kehrt in den Behandlungsraum zurück und wird nun vom alten Arzt begleitet. Beide haben ein Tablett mit unzähligen Spritzen in der Hand. "Wer bekommt Penicillin?", ruft die Schwester. Etliche Hände werden in die Höhe gestreckt. Die Schwester geht auf die Männergruppe zu. "Hose runter!" Nach und nach lösen die meisten der wartenden Männer ihre Gürtel, knöpfen ihre Hosen auf und stehen schließlich mit blankem Hintern und Gesicht zur Wand da. Zur gleichen Zeit wird die Frau neben Gina vom Arzt hinter den Paravent gebeten. Es geht also los. Die Schwester injiziert das Penicillin relativ rasch in einen Männerhintern nach dem anderen. Manche Herren stützen sich an der Wand ab, manche stehen frei, fast alle verziehen das Gesicht, während sie ihre Spritze erhalten. Währenddessen bekommt auch hinter dem Paravent die erste Signora ihre Spritze. Zumindest befindet sich dort aber eine Liege, sodass man die Prozedur nicht im Stehen über sich ergehen lassen muss. Hinter dem Stoff ist durchaus fröhliches Geplauder zwischen dem Arzt und der älteren Signora - die vom Mediziner übrigens gesiezt wird - zu vernehmen. Dann ein gedämpfter Schrei, eigentlich mehr ein Schluchzer, und gleich darauf wieder Geplauder.

Gina ist von der ganzen Szenerie fasziniert. Unverhohlen schaut sie zu den Männern, wo gerade ein sehr junger Mann, eigentlich ein Jugendlicher, seine Spritze erhält. Er hält die Hände beschämt vor dem Gesicht. Was ist das? Sein Penis steht in spitzem Winkel und regelrecht zuckend deutlich sichtbar in die Höhe. Gleich nachdem die Nadel aus dem Gesäß gezogen ist, reißt sich der Junge die Hose wieder rauf und verlässt schnellen Schrittes und mit hochrotem Kopf die Praxis. Der Mann neben ihm lacht, stockt jedoch sofort, weil er bemerkt, dass sich die Schwester nun seinem Po mit der großen Nadel nähert. Da ruft der Arzt hinter dem Paravent: "Na, kommst du endlich!" Gina reißt sich von dem Schauspiel los und legt sich rasch auf die Liege. Sie schiebt selbst ihren Rock hoch über die Hüften und den Slip nach unten. "Also heute links. Entspann dich!" Schon sticht der Arzt mit Schwung die Nadel in den Muskel. Es dürfte diesmal eine schärfere, weniger abgenutzte Nadel sein, denn Gina spürt den heftigen Stich zwar deutlich, jedoch flutscht die Nadel schön hinein. Nicht zu schnell, aber in einem Zug injiziert der Arzt die Flüssigkeit. Gina verzieht das Gesicht. Einige Sekunden bevor der Arzt die Nadel rauszieht, beginnt sie zu stöhnen und quittiert schließlich das Ende der Prozedur mit einem Seufzer der Erleichterung. Dann erhebt sie sich von der Liege, wischt sich eine einzelne Träne vom Gesicht und schaut dem Arzt trotzig ins Gesicht: "Bis heute Abend, Dottore", wirft sie ihm beinahe herausfordernd hin. Der Arzt nickt nur kaum merklich und ruft: "Die Nächste, bitte!"

Gina tritt hinaus ins Freie. Ihr Po schmerzt, doch die Morgensonne auf dem Gesicht tut gut und hebt sogleich ihre Laune. Jetzt bekommt sie auch Hunger. Sie geht in ein Café, isst und trinkt etwas und kehrt dann zurück in die Pension. Erschöpft von den Erlebnissen der letzten Stunden, ihrer angegriffenen Gesundheit und dem nur mangelnden Schlaf beschließt sie, sich noch einmal hinzulegen. Sie zieht sich aus, wieder fühlt sie eine eigenartige Lust in sich hochsteigen. Dennoch schläft sie schnell ein. Erst nach Stunden erwacht sie wieder.