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Aufrufe: 1421 Created: 2020.11.23 Updated: 2020.11.26

Bella Italia

Teil 2

"Ja, das ist wohl das Beste", meint der Arzt. Er ist kein Mann der großen Worte. "Nun aber rasch. Rock runter, hinlegen."

Gina ist in einem Gefühlschaos. Gerade noch war die Welt wunderbar. Dann wollte sie eigentlich nur schnell zu einer Apotheke. Und nun soll sie in einer Arztpraxis am Ende der Welt, die wie aus den 50er-Jahren wirkt, tagelang mit Spritzen malträtiert werden. Und den Rest der Tage in diesem Kaff verbringen. Und offenbar sollen die Spritzen auch noch in den Po gegeben werden. In Gina bricht jeder Widerstandsgedanke. Wie ferngesteuert tut sie, was ihr gesagt wurde und entledigt sich ihres Rocks. Es ist ihr nicht egal, dass sie nun - außer einer dünnen, hautfarbenen Strumpfhose, die so gut wie nichts verdeckt - quasi splitterfasernackt vor einem alten Doktor und einer mitleidig dreinschauenden Schwester steht. Aber sie hat auch keine Kraft und keine Energie gegen die Situation zu protestieren. Sie fühlt sich mit einem Mal so hilflos und so beschämt in dieser fremden Welt. Sie legt sich bäuchlings auf die Behandlungsliege und vergräbt ihr Gesicht schluchzend in ihren Armen. Die Schwester tritt an die Liege, fährt mit ihren Fingern unter den Bund der Strumpfhose und zieht diese vorsichtig über den Po nach unten. Falls Arzt und Schwester es erstaunlich finden, dass Gina keinen Slip trägt, lassen sie es sich zumindest nicht anmerken.

Auf der Liege entspannt sich Gina etwas und gewinnt ihre Fassung wieder. Zumindest sind ihre Brüste und ihre Scham nun verdeckt. Da spürt sie auf ihrer rechten Pobacke das Desinfektionsmittel, das die Schwester sanft verteilt. Gina beißt die Zähne zusammen, sie hat seit Ewigkeiten keine Spritze in den Po bekommen und weiß nicht recht, was auf sie zukommen wird. Glücklicherweise weiß sie nicht, dass in diesem Teil Italiens komplett anderes Spritzbesteck verwendet wird als in Mailand. Hier werden die Nadeln noch ausgekocht und wiederverwendet. Sie sind lang, dick und stumpf. Gina hat davon keine Ahnung und hört den Arzt murmeln: "So geht das nicht, du musst locker lassen." Gina tut, wie ihr geheißen und denkt noch, dass es bestimmt nicht so schlimm wird. Da spürt sie in ihrer Pobacke einen dumpfen Schlag. Ein eigenartiges, nie erlebtes Gefühl erfasst sie. Adrenalin schießt ihr durch den Körper. Sie spürt, wie sich der geschoßartige Fremdkörper durch ihren Muskel schiebt. Mehr aus Gründen der Überraschung als des Schmerzes entfährt ihr ein kurzer, spitzer Schrei. Der Arzt macht ungerührt weiter, doch die Schwester redet beruhigend auf sie ein. Langsam drückt der Dottore den Kolben nieder. Immer mehr des milchigen Serums verteilt sich in Ginas Muskel. Sie stöhnt. "Mach doch langsamer, du siehst doch, dass die Signorina das nicht gewöhnt ist!" bemerkt die Schwester vorwurfsvoll. Der Arzt brummt und unterbricht kurz. Die Schwester massiert ganz leicht die Pobacke, in der immer noch die Nadel steckt. Tränen laufen über Ginas Gesicht. "Können wir weitermachen, Signorina?" - "Ja", seufzt Gina und vergräbt das verweinte Gesicht wieder in ihren Armen. Der Arzt drückt also weiter. Es dauert bestimmt noch mindestens eine Minute. Gina zappelt mit den Füßen, der Arzt hält sie darauf mit seiner linken Hand an den Unterschenkeln fest. Seine Hand ist so große, dass er beide Beine damit festhalten kann. Die Schwester streichelt Gina über den Kopf. "Gleich ist es vorbei, Signorina", tröstet sie. Und dann ist die Spritze endlich leer und der Arzt zieht die Nadel raus.

"Morgen, um zehn Uhr. Das kann ja noch heiter werden." Der Arzt wendet sich kopfschüttelnd ab. "Bleiben Sie ruhig noch etwas liegen, Signorina", meint dagegen die freundliche Schwester. Sind es Sekunden, Minuten oder gar eine Viertelstunde? Gina bleibt noch mit entblößtem Hintern liegen bis sich der Kreislauf erholt und der aller schlimmste Schmerz in der Pobacke nachlässt. Viele Gedanken gehen ihr durch den Kopf, in erster Linie aber fühlt sie sich beruhigt, dass es vorbei ist. Dann zieht sie sich an und verlässt taumelnd die Praxis. "Bis morgen, Signorina!" ruft ihr die Schwester noch nach. "Ja, bis morgen", entgegnet Gina resignierend, auch wenn sie sich nicht vorstellen kann, wie sie diese Tortur weiter durchstehen soll.

Zuhause angekommen, stellt sie überrascht fest, dass ihre Strumpfhose am Zwickel eindeutige Spuren aufweist. Trotz all der Demütigung und des Schmerzes war Gina feucht zwischen den Beinen geworden. Erschöpft zieht sie sich aus und legt sie sich nackt ins Bett (sie hat ja keinen Schlafanzug mit). Gina hat eine Heidenangst vor den nächsten Tagen, gleichzeitig findet sie das Ganze aber auch aufregend. Sie könnte ja einfach heimfahren, aber sie tut es nicht. Ein wenig kommt die taffe Kämpferin in ihr zurück. Sie will die Spritzenkur hier durchstehen und sie will sich nicht mehr so jämmerlich verhalten. In diese Gedanken versunken fällt sie in einen unruhigen Schlaf.