Seine dunkle Stimme durchbrach die entstandene Stille: „Schaffen wir zwei nun auch noch den anderen Zahn, wenn ich eine anschließende Zerstreuung verspreche?“ Dr. Timm schaute mir tief in die Augen und ein flaues Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Ich war unsicher, aber in meiner fixierten Lage hatte ich ohnehin kaum Chancen und er hatte mich neugierig gemacht. Ich musste mir eingestehen, dass er äußerst attraktiv war und ich ihm den Wunsch nicht verwehren konnte. Also nickte ich zaghaft und mein Arzt griff ein weiteres Mal zu Spiegel und Sonde. Er prüfte noch mal genau den zu behandelnden Zahn. „Die Karies liegt direkt über dem Zahnfleisch und ist noch recht oberflächlich, das dürfte gar nicht weiter schmerzen und schnell gehen.“ Ich verfolgte seinen Griff zum Bohrer, er wechselte den Aufsatz und richtete die Lampe auf meine Mundhöhle. Dieses Mal gab es keine Betäubung und auch keinen Kofferdam. „Schön stillhalten und weit aufmachen, dann gibt es gleich eine Belohnung…“ Er grinste mich an, strich mir über die Wange und nahm meinen Kopf in den Schwitzkasten, damit ich ihn nicht wegziehen konnte. Sein Duft stieg mir in die Nase, als der Bohrer erneut aufheulte. Ich spürte das Kratzen und Schleifen an meinem Zahn. Ein leichter Schmerz durchzog mich. Ich bekam Angst, dass es schlimmer werden könnte, versuchte zurückzuziehen, den Kopf wegzudrehen. Aber ich konnte dem festen Griff des Doktors nicht entkommen. Der feine Bohrstift fraß sich durch den Schmelz. Schneller als erwartet, kehrte jedoch Ruhe ein. "Ich schleife nur noch glatt, dann kommt die Füllung!", beruhigte er mich. Er griff zum anderen Bohrer und nahm mich wieder in seinen festen Griff. Der Bohrer rumpelte los und ich verkrampfte erneut. Der befürchtete Schmerz blieb diesmal jedoch aus. „So, das wäre geschafft, sehr tapfer warst du und hast dir eine Belohnung verdient, aber erst mache ich noch das Loch zu.“ DU??? Ich dachte ich höre nicht richtig…