Anoymous


Aufrufe: 803 Created: 2007.07.07 Updated: 2007.07.07

Ein folgenschwerer Job

Kapitel - Spionage und Schimpfe der Eltern

Am nächsten Tag dachte Jette, dass sie alleine auf Arbeit ging und wusste nicht, dass ihre Eltern mit ihrem Privatfahrzeug hinter dem Bus herfuhren, mit dem das Mädchen fuhr. Sie waren sogar so raffiniert, um sich hinter ein Privatgrundstück zu verstecken, als sie ihre Tochter ins Geschäft gehen sahen, suchten sie sich einen Kunden-Parkplatz und betraten spaßeshalber den Laden, ließen sich von Kollege Charles ausschließlich über Sexualspielzeug, Verhütungsmittel beraten, schauten sich in allen Abteilungen um, bis sie die weiblichen Mitarbeiter inklusive ihre Tochter in Fetischklamotten und Windeln wiederfanden. Selbst über den einzigen Mann unter den Kollegen grübelten sie, während sie wieder nach Hause fuhren:,,Wir haben doch geahnt, dass die Arbeitsstelle abnormal ist. Unsere Tochter verdient sich dumm und dämlich dafür, dass sie mit Fetischisten zusammen arbeitet und der männliche Kollege läuft rum wie eine Tunte. Sie kann sich heute Abend was anhören, wenn sie wieder zurückkommt,“ verurteilten die Eltern die Randgruppe.

Jette bemerkte die Raffinesse ihrer Eltern nicht, fuhr nach Feierabend gemächlich nach Hause und fand sie schockiert vor. Die erste Frage lautete gleich ohne einen höflichen Gruß:,,Sag mal, bist du noch ganz dicht? Suche dir einen anständigen Job!“ ,,Sorry, auf so einem Nivau rede ich nicht mit euch. Dieser Job bringt mir 2000 Euro Netto nach Hause und ihr knallt mir als Dankeschön so eine abwertende Frage an den Kopf. Nicht mit mir! Ihr verdammten Hilfsgeldempfänger seid nicht besser, weil ihr euch vor jeder Arbeit gedrückt habt, für die ihr euch zu schade seid. Ich bin das Gegenteil von euch, warte schon etliche Jahre auf einen Job und habe den erstbesten genommen, um niemandem auf der Tasche zu liegen, auch wenn er nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht,“ wehrte sie sich. ,,Wir dulten keine Fetischistin im Haus. Verpi** dich, du Wickelbaby und komme uns ja nicht zu nahe,“ pöpelten sie weiter. ,,Leute wie euch brauche ich sowieso nicht um mich herum! Bald bin ich reich genug, um mein eigenes Leben aufzubauen und dann könnt ihr zusehen, wie ihr mit euren paar lächerlichen Kröten im Monat auskommt. Ich helfe euch nicht, wenn ihr die letzten Pleitegeier, irgendwann auf ein Obdachlosenheim, die Tafel u.ä. angewiesen seit“ konterte sie zurück.

Zudem genoss sie inzwischen das Kindergarten-Klima auf ihrer Arbeitsstelle, was es nirgendwo anders gibt und steigerte sich immer intensiver in die Kundenberatung hinein, wenn einer Pflegeartikel sucht. Sobald Feierabend war, fühlte sie nur noch Kälte in sich aufsteigen. Es war wie ein Entzug. Nebenbei kam der Gedanke auf, ob sie sich mit der Neigung infizierte und verglich sie mit dem Beispiel einer schwerst oder unheilbaren Krankheit. Allerdings verging der Gedanke wieder, denn sie war schon ein halbes Jahr dabei und fand Gefallen daran. Die Konsequenz für den Erhalt ihrer Existenz war, jeden Abend Zank und Streit mit den Eltern zu bekommen. Um auf ''Nummer Sicher“ zu gehen, wartete Jette noch ein Jahr mit einer eigenen Wohnung. Sie war gerade mal so groß, dass sie einem Hilfsgeldempfänger zusteht, da die unfreiwillige Fetischistin natürlich weiter sparen wollte, sich für 4000 Kröten die Wohnung einrichtete, anstatt das erste Konto komplett zu plündern. Mit ihren verständnislosen Eltern wollte sie nichts mehr zu tun haben. Alles was an die beiden erinnerte, meidete sie so gut, wie sie konnte und entsorgte ihre alten Klamotten von denen, sobald sie genug an Eigentum hatte. Sie eröffnete ein 2. Konto für Einnahmen/ Ausgaben, verwaltete ihr ''Volljährigkeits-Konto“ als Sparkonto und packte das Restgeld von jedem Monat dort drauf.

Comments

abjoerg69 Vor 4 Jahre