Das Klopfen meines Herzens
Es war ein warmer Sommertag, mitten im August und statt mit meinen Freunden an der Party am Strand teilzunehmen, der nur ein paar Kilometer von unserem Dorf entfernt war, musste ich zu einer Vorsorgeuntersuchung bei meinem Hausarzt. Darüber hatte ich gemischte Gefühle. Ich war und bin auch heute noch ein Stethoskop und Abhör Feteschist und würde sonst mein Leben dafür geben von jemandem am Herz untersucht zu werden, andererseits, war der einzige Arzt bei uns in der Nähe ein recht alter Greis, mit einem Uralten Doppelschlauch Stethoskop, das irgendwie nach Motten roch und mich überhaupt nicht ansprach. Als ich das mehrstöckige Gebäude betrat und die Treppe in die dritte Etage bestieg, hatte ich irgendwie eine Eigenartige Vorahnung, die sich mit einem Zettel an der Tür bestätigte.
"Doktor J. Brahms ist derzeit leider im Urlaub, er wird für eine Woche vertreten."
Ein Glücksgefühl stieg in mir auf und jetzt freute ich mich auf die Untersuchung. Ich blieb einen Augenblick an der Tür stehen und überlegte, wer mich dahinter wohl erwarteten würde, doch ich entschloß mich die schwere Eichenholz Tür zur Seite zu schieben und lugte hinein. Das warte Zimmer sah genauso auf wie immer. Der glatte, hellblaue Boden, die Sterilen weißen Wände und die Furchtbaren Neonröhren an der Decke. Ich schritt zum Empfang während sich die Tür hinter mir knarzend verschloß. Hinter dem Tresen saß eine kleine Frau mittleren Alters mit schwarzen Haaren und einem Blauen Oberteil. Sie tippte auf einem wahnsinnig alten Computer herum und schreckte hoch, als ich mit viel Elan meine Versicherten Karte auf die Oberfläche des Tresens knallte und mich lautstark ankündigte: " Ich bin Felix Winter und habe einen Termin zu einer Vorsorgeuntersuchung!"
Selbst ganz überrascht von mir schluckte ich. Alle im Wartezimmer sahen mich an. Ich lächelte Peinlich gerührt und drehte mich wieder zur Arzthelferin, die die Karte genommen hatte und wild in ihrem Computer rumhackte. Ich wurde langsam hibbeliger und hüfte ein wenig auf und ab, während mein Herz sich vor Vorfreude fast überschlug. Nach einer Weile rumturnerei, gab sie mir die Karte zurück und wies mich an, mich einen Moment zu setzen. Meine Füße wippten im Takt zu meinem vor Freude tanzenden Herzen und ich sang sogar ein wenig vor mich hin, was erneut die Blicke der anderen Wartenden auf sich zog. Doch das störte mich nicht im geringsten. Gleich würde die für mich beste Sache der Welt passieren. Ich verlor meine Gedanken daran, wer meinen Arzt wohl vertreten würde, als nach und nach die Patienten von einer andern Arzthelferin ins Sprechzimmer gerufen wurden. Nach etlichen Minuten der Vorfreude, öffnete sich die Tür erneut und sie rief meinen Namen auf.
Ich sprang von meinem Stuhl auf und tänzelte ihr nach. Sie zeigte mir ein Zimmer und wies mich an, mich schonmal auf die Liege zu legen und mich Obenrum frei zu machen. Noch bevor die Tür hinter ihr zu viel hatte ich mein T-Shirt in die Ecke geworfen und hatte es mir auf der Alten Schwarzen Liege, die schon ein Paar mal mit Paketband gepflickt wurde so gut es geht gemütlich gemacht.
Ich sah mich schonmal im Zimmer um. Der Große Schreibtisch, an dem Doktor Brahms mich immer befragt hatte, war zugestellt mit Akten, Papierstapeln und anderen Kram. Die Wände waren ebenfalls Weiß gestrichen, doch die Farbe war ausgeblichen und sah sehr schmutzig aus. Über der Tür hing eine Uhr, die beliebiger gar nicht sein Konnte. Es war die Weiße IKEA Wanduhr, die in jedem Zweiten Wohnzimmer hängt. Hinter dem Schreibtisch stand ein Hocker mit Rollen, sodass sich der Arzt damit auch an die Liege sezten konnte. Auch dieser was schon verfilzt und war mit Klebeband repariert worden. An der Wand stand eine weiße Komode, auf der Spritzen, Verbandszeug und eine Blutdruckmanschette lagen. Was jedoch das erste war, was ich darauf erblickte, war ein dunkelrotes KaWE Doppelkopf Stethoskop lag. Vorsichtig setzte ich mich auf und lauchte, ob jemand in der Nähe der Tür war. Als die Luft rein schien, schnappte ich es mir, steckte die Oliven in die Ohren und legte es auf meine Brust. Ich hörte mein Trommelndes Herz, und spürte, wie sich mein Glied innerhalb von Millisekunden weiter Versteifte und ich stöhnte leise. Der Regelmäßige Takt meines Herzens törnet mich an und meine Rechte Hand rutsche Richtung Hose. Bevor sie jedoch das innere von dieser erreichte, hörte ich Schritte an der Tür. Schnell unterbrach ich das Rauschen meines aufgeregten Herzens und legte das schnell das Stethoskop zurück auf die Komode. Danach schmiss ich mich auf die Liege und nur eine halbe Sekunde später, öffnete sich die Tür.